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Erklärung bezüglich der Autoren


Stanislav Byshok und Alexey Kochetkov haben mit uns über ihr neues Buch "Neonazis & Euromaidan" gesprochen und über die Vorwürfe, die eine Vorstellung ihres Buches in Berlin, geplant für den 26. Juni im ehemaligen ND Haus, verhindert haben.

Die beiden Autoren weisen Anschuldigungen rigoros zurück, die angebliche Verbindungen zu rechtsradikalen Kräften in Russland implizieren, wie es in einem Schreiben im Vorfeld der Buchvorstellung in Berlin dargestellt wurde. Sie haben sich dazu bekannt, dass sie sich in der Vergangenheit in (radikal-)nationalistischen Strukturen bewegt haben, sie redeten offen und ausführlich über diese Zeit, betonten zugleich jedoch, dass sie sich seit mittlerweile sieben bzw. gut 20 Jahren in diesen Strukturen nicht mehr bewegen.



Aleksei Kochetkov (*1971) erklärte, dass er (neben publizistischen Tätigkeiten) 1993 als Nationalist militant das russische Parlament verteidigt hat, als Jelzin es beschießen ließ. Er hob dabei hervor, dass er das Parlament als solches verteidigt habe, auch die linken Volksvertreter. Er war deswegen ein halbes Jahr inhaftiert, ist amnestiert worden und seit Mitte der 90er Jahre in diesen nationalistischen Strukturen nicht mehr aktiv.



Stanislav Byshok (*1984) war bis 2007 in verschiedenen rechtsradikalen und nationalistischen Strukturen aktiv, unter anderem als Keyboardspieler der heidnisch-nationalistischen Folk-Black Metal Band "Temnozor" (2002-2005). Dieser biografische Hintergrund war unter anderem ein Grund, warum er die Geschichte und den Aufstieg der ukrainischen radikal-nationalistischen Partei "Svoboda" näher untersucht hat. Ein weiterer Grund war seine Tätigkeit als Wahlbeobachter bei den ukrainischen Parlamentswahlen im Oktober 2012, bei denen die Svoboda-Partei einen massiven Zuwachs an Stimmen einholen konnte (2006: 0,36%, 2007: 0,76%, 2012: 10,4%. Infolge des Euromaidan seit Februar 2014 an der Regierung beteiligt.)

http://de.wikipedia.org/wiki/Allukrainische_Vereinigung_%E2%80%9ESwoboda%E2%80%9C

Stanislav Byshok hat uns darauf hingewiesen, dass es sich bei "Neonazis & Euromaidan" um eine aktualisierte Neufassung seines Buches "Illusion Svoboda" handelt, das im März 2013 erschienen ist und von unterschiedlichen Organisationen besprochen wurde. Er präsentierte uns als Beispiele die Rezensionen des Online-Portals "Jüdisches Kiev" und des exil-kaukasischen Nachrichtenportals "Vestnik Kavkaza".

http://evreiskiy.kiev.ua/kuda-s.byshok-12196.html
http://www.vestikavkaza.ru/articles/Natsionalizm-illyuziya-svobody.html

Beide Autoren sind seit mehreren Jahren in die Tätigkeiten der CIS-EMO involviert (Kochetkov war von 2003 bis 2013 Präsident der CIS-EMO), mit der unter anderem Leszek Miller (ex-Premierminister Polens, Kopf der Partei "Bund der demokratischen Linken"), Andrzej Lepper (ex-Vize-Premierminister Polens), Ján Čarnogurský (ex-Premierminister der Slowakei) und Sabine Lösing (EU-Abgeordnete der Partei "Die Linke") zusammenarbeiten bzw. zusammengearbeitet haben. Weitere prominente Namen sind den folgenden Links zu entnehmen.

http://www.cis-emo.net/en
http://en.wikipedia.org/wiki/CIS-EMO






Hinzu kommt, dass das Buch "Neonazis & Euromaidan" am 17. Juni im russischen Parlament öffentlich vorgestellt wurde und dementsprechend große Popularität in Russland erlangt hat. Es wurde speziell für den westlichen Markt auf Englisch übersetzt und am 28.6. bei Brüssel anlässlich einer Gedenkveranstaltung zum Ersten Weltkrieg vorgestellt. Es folgen Vorstellungen in Paris (5. Juli) und Warschau (11. Juli).



http://voiceofrussia.com/news/2014_06_29/History-book-on-Ukrainian-Neonazism-launched-in-Belgium-7364/

Die oben aufgeführten Aspekte gepaart mit unserer Sorge über die weitere Entwicklung des Ukraine-Konflikts haben uns dazu bewogen, die Buchvorstellung in einem neuen Rahmen umzusetzen, wozu wir alle interessierten Menschen einladen möchten. Über die Örtlichkeit wird noch verhandelt, wir melden uns in den kommenden Tagen.

Milan Markez (nicht organisiert)
Heinrich Bücker (Coop Antikriegscafe)
Sergei Kirichuk ist nicht mehr dabei.


PS: Da es Missverständnisse gab aufgrund des Untertitels "From Democracy to Dictatorship": Die Autoren betonen, dass sich das nicht auf die Ukraine als solches oder gar auf Janukowitsch bezieht, sondern auf die Entwicklung innerhalb der Maidan-Proteste, wo eine ursprünglich fortschrittlich-demokratische Orientierung innerhalb relativ kurzer Zeit von radikalen Nationalisten gekapert wurde und zur Regierungsbeteiligung letzterer führte. Zudem ist es eine Referenz an Gene Sharp's Klassiker "From Dictatorship to Democracy".

http://en.wikipedia.org/wiki/From_Dictatorship_to_Democracy


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