Bläst “der Wind von Okinawa" auch in Berlin?
Does “the Wind from Okinawa” also blow in Berlin?

Zwei japanische Aktivist*innen berichten über den aktuellen Kampf gegen den Bau eines neuen US-Stützpunkts in Henoko, Okinawa (und wollen sich mit uns über die Anti-Militärbasen-Bewegung in Deutschland austauschen).



Veranstaltung
(auf Englisch und Deutsch)



Donnerstag, den 11. Februar um 19 Uhr
Rochstraße 3, 10178 Berlin


Im Rahmen einer Redetour in Grossbritannien, Polen und Deutschland kommen die Henoko-Activist*innen 
Reverend Kamoshita Shonin und Sarasa Aihara am 11. Februar nach Berlin, 
um über die Proteste in Okinawa gegen die 32 US-Militärstützpunkten, die 20% der Insel okkupieren, zu berichten. 

In den Tagen vor ihrem Besuch nach Berlin werden sie
die Ramstein Air Base, Fliegerhorst Büchel, und EUCOM/AFRICOM (Stuttgart) besuchen. 
Die zwei-wöchige europäische Redetour wird vom britischen Voices for Creative Non-Violence (VCNV) gesponsert. 


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"Der Wind von Okinawa” Vortragsreise 2016
(see English-language Text below)

Yuichi Kamoshita und Sarasa Aihara gehören zum Kern der Protestgruppe gegen die neu geplante US-Militärbasis in Henoko, Okinawa.

Tägliche Proteste, die in der Regel mehr als 200 Menschen anziehen, werden derzeit außerhalb von 'Camp Schwab' abgehalten. Sitzblockaden werden dort durch Polizeigewalt aufgelöst, und Friedensaktivisten werden bei dem Versuch, den Bau des neuen Luftstützpunktes zu verhindern verhaftet. Laut Plan sollen 160 Hektat der Oura Bay durch Landgewinnung zugeschüttet werden. Hierbei handelt es sich um eine atemberaubend schöne Bucht, die seltenen Arten wie dem Dugong (einer Art Seekuh) als Nahrungsquelle dient, und Meeresschildkröten Lebensraum geben sowie die einzigartige Porites cylindrica Korallengemeinschaft beheimatet. Die Bucht wird von Flüssen aus dem Dschungel mit frischem Wasserplankton versorgt.


Weitere Fotos siehe unten

Auf der Insel Okinawa gibt es derzeit  32 US-Basen, die extensiv als Ausbildungsstätte für rund 26.000 Marines dienen. Die Gesamtbevölkerung von Okinawa besteht lediglich aus 1,4 Millionen Menschen.

Die 24 dort stationierten Osprey Hubschrauber sorgen  mit ihren vielen Start- und Landemanöver für eine akute Störung der Anwohner.  Zudem  wird eine anhaltende Serie von Unfällen, systematisch vom US-Militär vertuscht.

Die militärische Dschungelausbildung führt auch dazu,  dass die Marinesoldaten in voller Kampfmontur offen durch die Dörfer, und den Straßen der Umgebung laufen, während die Hänge und der Dschungel vom ständigen Munitionsbeschuss vollkommen von Landschaftsnarben übersäht sind. Dies hat mehrfach zum Ausbruch von Dschungelfeuer geführt und schweren Zerstörung der einzigartigen Wildtierlandschaft und Fauna der Insel geführt.

Alle Augen richten sich nun  auf Japan, wo sich die Bürger von Okinawa die Frage nach einem endgültigen Ende des Erbed des Zweiten Weltkriegs stellen. Japan befindet sich nach der Katastrophe von Fukushima vor dem Scheideweg, und es hat sich ein großen Widerstand gegen die Kernenergie geformt. Die Friedensbewegung setzt sich auch stark gegen Atomwaffen ein, und ist ist sehr stark  geprägt von den Abwürfen der Atombomben1945 auf die Zivilbevölkerung von Hiroshima und Nagasaki. Die derzeitige konservative japanische Regierung untergraben die Friedensverfassung durch den versuch einer drastischen Neuinterpretation des Artikels 9 (gegen ein eigenes Militär, jeglicher Kriegsverwicklungen, oder Verfolgung Dritter), indem sie sich stark an das US-Militär und seiner aggressiven außenpolitischen Agenda lehnen.

Mit über 800 US-Stützpunkten weltweit und mit rund 200 alleine in Ostasien, dient Okinawa gewissermaßen als "Asiens Dreh-,  und Angelpunk', welches die US dazu in die Lage versetzt diese Region nach belieben zu dirigieren und zu monopolisieren.

Proteste gegen den Henoko Stützpunkt sind nun an einem kritischen Punkt angelangt, da die Bewohner von Okinawa von dem "Gefühl, eine US-Kolonie zu sein" wirklich genug haben. 77% der Inselbewohner stimmten gegen diesen  neu geplanten Luftwaffenstützpunkt und Marinehafen.

In diesem Sinne wurden der Gouverneur und der Bürgermeister der Insel gewählt. um in diesen Fragen die Bevölkerung zu vertreten und Widerstand gegen die neue Basis zu leisten.

Der Druck auf die Festland Regierung  war nie zuvor so heftig gewesen.

Ein Sieg für die Demonstranten gegen den Henokostützpunkt könnte einen Präzedenzfall darstellen, nämlich was die Macht des Volkes erreichen könnte  - und ein Beispiel mit Signalwirkung, dass gegen diesen Militarismus Widerstand geleistet werden kann. 

Jetzt wo die meisten Menschen vor Ort gegen den  Henoko Stützpunkt sind, ist die Zeit reif, um die Unterstützung der internationalen Friedensbewegung aufzurufen.

Kommen Sie, und hören Sie den Aufruf dieser jungen engagierten Friedensaktivisten aus Okinawa, der neuen japanischen Generation,  die sehr stark von ihrem buddhistischen Glauben, und der Geschichte, geprägt wurden.

SARASA AIHARA ist 29 Jahre alt, und sie lebt in Ginoza (Okinawa), wo sie sich die letzten 2 Jahren an den Henoko Proteste beteiligt . Sie besucht jeden Tag das Haupttor, und ist Teil der Sit-in Proteste mit Gesängen und Aufrufe. Sie wird von Hoffnung für die Welt, und der Stärke sowie Entschlossenheit der Menschen in Okinawa, die diesen jahrzehntelange Kampf ausgehalten haben, inspiriert. Ihr Themenschwerpunkt in dieser Kampagne ist die Erhaltung des Lebensraumes der Tiere, wie den Dugong, und viele andere Tiere in dieser einzigartigen Dschungelwelt. Die neuen Baupläne in Henoko, sehen vor, dass über 120 Hektar der Oura Bay zugeschüttet und verlandet werden, was u.a. die  Zerstörung einzigartiger Korallen zur Folge hätte. Die von  Sarasa lokal geleiteten Umweltkampagnen spiegeln ihre Sorgen um die weltweit voranschreitende Umweltzerstörung, der gefährdeten Tierwelt und den Klimawandel wieder.

KAMOSHITA SHONIN ist 32 Jahre alt. Er ist seit  530 Tagen also von Anfang, an den  Sit-in Protesten in Henoko beteiligt. Er besucht Camp Schwab 6 Tage die Woche, wo er sich am Haupttor  an den Sit-in Protesten beteiligt, um das geplante militärische Bauvorhaben zu stoppen, und das Bewusstsein um die Kraft des gewaltfreien Protests zu verbreiten. Er wird von den Ältesten aus  Okinawa, vor allem diejenigen, die 1945 die Schlacht überlebt haben inspiriert. Seit dem Unfall in Fukushima setzt er sich auch verstärkt im Kampf gegen die Atomkraft ein. Er ist der Überzeugung, dass Güte sehr wichtig ist, weil die Welt stark von Gewalt geprägt worden ist, vor allem in Japan. In Okinawa entdeckt man nun die Stärke der gewaltfreien Aktionen, und die Leute fangen an, diese wahr zu nehmen.


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--- Text in English---

'The Wind from Okinawa' Speaking Tour 2016

Yuichi Kamoshita and Sarasa Aihara are core members of the protest group against the new U.S. military base in Henoko, Okinawa.

Daily protests, which normally attract over 200 people, are currently taking place outside 'Camp Schwab' with activists sitting in the road, forcibly being removed by riot police and being arrested for trying to stop the construction of the new airbase, which plans to landfill 160 hectares of Oura Bay. A breathtakingly beautiful bay is a critical feeding ground for the Dugong (a type of manatee), sea turtles and home to a unique Porites cylindric coral community, enriched by fresh water plankton which lead into the bay from jungle rivers.

There are currently 32 U.S. bases on Okinawa, with the island extensively being used as a training ground for some 26,000 Marines, the total population of Okinawa is 1.4 million. The 24 Osprey helicopters take-off and landings are an acute disruption for local residents with a long track record of accidents which are covered-up by the U.S military. Jungle training also means Marines in full combat outfits run freely through villages, across roads and the general surroundings, while hillsides and jungle are scarred by ammunition practice, this has led to jungle fires and sever disruption to the unique island wildlife. 

All eyes are on Japan as the citizens of Okinawa ask for a final end to the legacy of the second world war. Japan is at an interesting crossroads, while in the aftermath of the Fukushima disaster there is major opposition to nuclear energy, it is also coupled with the campaign to stop nuclear weapons, very much shaped by the 1945 atomic bombs which were dropped on the civilian populations of Hiroshima & Nagasaki. The current Conservative Japanese Government are eroding the Peace Constitution with movements towards a drastic reinterpretation of Article 9 (to not have a military, be involved in war or to persecute others), by strongly aligning with the U.S. military and its aggressive foreign policy agenda.

With over 800 U.S bases globally, with around 200 in East Asia, Okinawa acts as an 'Asian pivot', allowing the U.S to maneuver and monopolise the region. 

Protests at Henoko are currently at a crucial point whereby the people of Okinawa have had enough of "feeling like a U.S. colony". 77% of islanders say they do not want the new airbase & navy port, the Governor and the island mayors have all been elected on the issue of opposing the new base, while pressure on the mainland government has never been so fierce. 

Victory for protestors at Henoko could set an Okinawan precedent for what people power can achieve, an example to show that militarism can be resisted. With most local people opposed to the Henoko base, now is the time to rally support from the international peace movement.

Come and hear these young committed peace activists from Okinawa who are very much influenced by their Buddhist faith, as well as the history which shaped the current generation of Japan.




Speaking Tour Coordinator: Maya Evans
Voices for Creative Non-Violence UK Coordinator
07973 484 202  @MayaAnneEvans
www.vcnv.org.uk   Skype: maya.evans
Facebook: Voices for Creative Non-Violence UK

For more info: http://nobasehenoko.chakin.com/index.html
http://www.okinawaiken.org/washingtonpost2015/
 

Organised by: http://vcnv.org.uk/
Working with: nipponzanmyohoji.net













COOP Anti-War Café Berlin 


Verantwortlich
Heinrich Bücker
Rochstr. 3
10178 Berlin
030  25762764
email @ hbuecker.net

Rochstr.3  Berlin-Mitte (Alex)
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S-Bahn Hackescher Markt/Alexanderplatz
















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